177Lu-PSMA ist sowohl bei mCRCP als auch bei mHSPC wirksam
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In den letzten Jahren hat sich die 177Lu-PSMA-Behandlung von Prostatakrebs zu einem wichtigen Forschungsgebiet entwickelt. Die Ergebnisse der SPLASH- bzw. UpFrontPSMA-Studien zeigten, dass 177Lu-PSMA sowohl bei metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs (mCRPC) als auch bei metastasiertem hormonsensitivem Prostatakrebs (mHSPC) wirksamer ist als Standardbehandlungen.
Bisher gab es keine prospektiven Daten über den Lu-PSMA-Radioliganden 177Lu-PNT2002, früher bekannt als 177Lu-PSMA-I&T. Dr. Oliver Sartor (Tulane University, LA, USA) stellte die Ergebnisse der Phase-III-Studie SPLASH ( NCT04647526 ) vor, in der die Wirksamkeit und Sicherheit von 177Lu-PNT2002 mit der eines zweiten Androgenrezeptor-Signalweg-Hemmers (ARPI) bei Patient:innen mit mCRPC verglichen wurde, bei denen die Behandlung mit einem ARPI bereits fortgeschritten war.1 In der Studie wurden 412 Teilnehmende im Verhältnis 2:1 auf 177Lu-PNT2002 (bis zu vier Zyklen) oder einen alternativen ARPI (Enzalutamid oder Abirateron) randomisiert. Bei einer radiologischen Progression war ein Wechsel von ARPI zu 177Lu-PNT2002 möglich (84,6% wechselten).
Der primäre Endpunkt, das röntgenologische progressionsfreie Überleben (PFS), sprach für 177Lu-PNT2002 gegenüber der ARPI-Behandlung: Das mediane röntgenologische PFS betrug 9,5 bzw. 6,0 Monate (HR: 0,71; 95% CI: 0,55-0,92; p=0,0088). Die 177Lu-PNT2002-Behandlung war auch mit einer höheren Ansprechrate verbunden: 38,1% bestes Gesamtansprechen vs. 12% bestes Ansprechen (p=0,0021). Darüber hinaus erreichten 35,7% der Teilnehmenden unter 177Lu-PNT2002 einen Rückgang des prostataspezifischen Antigens (PSA) um ≥50%, gegenüber 14,6% in der ARPI-Gruppe (HR: 0,58; 95% CI: 0,44-0,76; p<0,0001).
In einem weiteren Vortrag berichtete Dr. Arun Azad (Peter MacCallum Cancer Center, Australien) als erster über prospektive Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit der 177Lu-PSMA-Behandlung bei Patient:innen mit de novo, hochvolumigen mHSPC.2 Die Phase-II-Studie UpFrontPSMA ( NCT04343885 ) verglich die Sicherheit und Wirksamkeit der Upfront-Behandlung mit 177Lu-PSMA-617 mit der Standardtherapie Docetaxel. Die eingeschlossenen Teilnehmenden (n=130) wurden im Verhältnis 1:1 auf sechs Zyklen Docetaxel oder zwei Zyklen 177Lu-PSMA-617 gefolgt von sechs Zyklen Docetaxel randomisiert.
177Lu-PSMA-617/Docetaxel verbesserte die Rate der Teilnehmenden mit nicht nachweisbarem PSA nach 48 Wochen gegenüber Docetaxel allein: 41% vs. 16% (OR: 3,88; 95% CI: 1,03-4,46; p=0,042). Darüber hinaus verlängerte 177Lu-PSMA-617 das mediane PFS: 31 vs. 20 Monate (HR: 0,60; 95% CI: 0,37-0,98; p=0,039).
In beiden Studien traten unter 177Lu-PSMA mit Ausnahme von Mundtrockenheit keine vermehrten unerwünschten Ereignisse auf.
Literatur:
Sartor O et al.: Efficacy of 177Lu-PNT2002 in PSMA-positive mCRPC following progression on an androgen-receptor pathway inhibitor (ARPI) (SPLASH). ESMO 2024; Abstr. #LBA65
Azad AA et al.: UpFrontPSMA: a randomised phase II study of sequential 177Lu-PSMA-617 and docetaxel (D) versus docetaxel in metastatic hormone-sensitive prostate cancer (mHSPC). ESMO 2024; Abstr. #LBA66
Die medizinische Redaktion wurde von Marten Dooper unterstützt.
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