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Mobile Health Devices

Eine neue Ära in der Epileptologie?

Mobile Health Devices – medizinisch geprüfte digitale Geräte, die für Diagnostik und Therapiemonitoring unterschiedlicher Erkrankungen verwendet werden können und einen direkten Draht zum Arzt/zur Ärztin haben – klingen gut für Patient:innen. Wie aber wird die riesige Datenmenge verarbeitet, die durch Langzeitverwendung solcher Geräte anfällt? Kann oder muss hier künstliche Intelligenz helfen? Wo landen die Daten? Gibt es Probleme mit der Patient:innen-Compliance im Verlauf? Wie erfolgt die Kommunikation zwischen Arzt/Ärztin und Patient:innen? Können Mobile Health Devices letztlich Diagnostik und Therapie für alle Beteiligten verbessern, vereinfachen und effizienter gestalten? Alle diese Fragen müssen in den nächsten Jahren durch qualitativ hochwertige Studien noch suffizient beantwortet werden.

Was gibt es nun diesbezüglich im Bereich der Epileptologie zu berichten? Zahlreiche Studien sind aktuell in Planung oder bereits angelaufen, die einerseits auf Ultralangzeit-EEG-Aufnahmen (mittels subkutaner Elektroden) bzw. anderen, unkomplizierten EEG-Systemen zur Heimanwendung und andererseits auf Telemedizin/Telemedizinplattformen inklusive Heimmonitoring unterschiedlicher multimodaler Parameter fokussieren. Als Hintergrund für diese Studien ist primär das Anfallserfassungsproblem zu nennen, also das objektive, korrekte Erfassen aller epileptischen Anfälle eines Individuums mit Epilepsie. Mehr als 50% aller epileptischen Anfälle werden von den Patient:innen nicht bemerkt. Dies ist insofern von zentraler Relevanz, als die Anfallshäufigkeit der wichtigste Parameter für die Therapiekontrolle im klinischen Alltag sowie auch in bisher jeder publizierten pharmakologischen Studie ist. Zudem konnte eine Studie zum intrakraniellen EEG zeigen, dass die Verwendung eines theoretischen Korrekturfaktors der berichteten Anfallsfrequenz pro Patient:in (Stichwort: Underreporting/Overreporting von epileptischen Anfällen) nicht zielführend bzw. nicht möglich ist.1,2

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