Valneva-Vakzin in der Warteschleife
Wien/Lyon/Amsterdam - Eine etwaige EU-Zulassung des Covid-Totimpfstoffs vom austro-französischen Unternehmen Valneva lässt weiter auf sich warten. Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der EU-Arzneimittelagentur EMA habe in der Vorwoche eine weitere Liste von Fragen vorgelegt. Darin werden zusätzliche Daten und Begründungen für eine bedingte Marktzulassung gefordert, teilte Valneva am Montag mit.
Der Impfstoffhersteller reagierte „enttäuscht“ auf das Vorgehen der EMA. Valneva werde in den kommenden Tagen auf die Fragen antworten. Wenn das CHMP die Antworten akzeptiert, rechnet das Unternehmen mit einer bedingten Marktzulassung noch in diesem Quartal. Man sei weiterhin davon überzeugt, dass der inaktivierte Impfstoff die Bedingungen erfülle und ein positives Nutzen-Risiko-Profil habe. „Wir sind nach wie vor fest entschlossen, gemeinsam mit den Aufsichtsbehörden auf eine Produktzulassung hinzuarbeiten. VLA2001 ist der einzige inaktivierte Covid-19-Impfstoffkandidat in Europa, und wir erhalten weiterhin jeden Tag Nachrichten von Menschen, die sich einen traditionelleren Impfstoffansatz wünschen“, so Valneva-Chef Thomas Lingelbach.
Ganzvirus-Impfstoffkandidat
In Großbritannien hatte die Gesundheitsbehörde MHRA vor zwei Wochen eine bedingte Marktzulassung für das VLA2001 genannte Vakzin zur Grundimmunisierung von Erwachsenen im Alter von 18 bis 50 Jahren erteilt.
Bei VLA2001 handelt es sich um den einzigen Ganzvirus-Impfstoffkandidaten, der in Europa in Entwicklung ist. Dabei wird dem Körper das gesamte abgetötete Virus präsentiert. Somit muss sich das Immunsystem mit allen Erreger-Teilen auseinandersetzen. Produziert wird in Schottland und Schweden, die Entwicklungsarbeit läuft nach Angaben des Unternehmens großteils über Wien. (APA/red)
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