Das war der „Purple Day 2024“
Anlässlich des „Purple Day“, auch bekannt als internationaler Gedenktag für Epilepsie, erstrahlte am 26. März der Grazer Uhrturm auch heuer wieder in der Farbe Lila. Es war eine von vielen Aktionen, mit welchen auf die Situation der von Epilepsie Betroffenen aufmerksam gemacht wurde.
Das Institut für Epilepsie und die Epilepsie Interessensgemeinschaft boten im Rahmen des Aktionstags am Grazer Hauptplatz eine informative Plattform für alle Interessierten. Höhepunkt war der Auftritt von Clown Jako, der dem Publikum das Thema Epilepsie auf spielerische Weise näherbrachte.
Der diesjährige Purple Day war somit erneut eine Gelegenheit, um einerseits Solidarität zu zeigen und um andererseits die vielschichtige Realität von Epilepsie besser zu verstehen. Jede Interaktion, jede Frage und jede Unterstützung tragen dazu bei, das Bewusstsein zu schärfen und eine inklusivere Gesellschaft zu schaffen.
Epilepsie Interessensgemeinschaft Österreich
Bereits 2005 beging die Epilepsie Interessensgemeinschaft Österreich den ersten „Tag der Epilepsie“ im Grazer Rathaus. Seitdem ist einiges passiert – Menschen aus ganz Österreich wenden sich an den Verein mit Hauptsitz in Graz und finden dort ein offenes Ohr und Austausch unter Betroffenen.
Institut für Epilepsie
Österreichweit einzigartig ist auch das 2010 gegründete Institut für Epilepsie in Graz, welches steiermarkweit Beratungen sowie Rat und Hilfe durch Epilepsieexpert:innen zum Schwerpunkt Arbeitsplatz, Kindergarten, Schule und Alltag anbietet. Österreichweit unterstützt das Projekt „LEA BuS – Beratung und Sensibilisierung“ bei allen Fragen zum Thema Epilepsie und Arbeit.
Epilepsie ist die häufigste neurologische Erkrankung
Weltweit leiden laut WHO rund 50 Millionen Menschen an Epilepsie, was diese zu einer der häufigsten neurologischen Erkrankungen macht.
Rund 1% der Bevölkerung sind an Epilepsie erkrankt und ca. 5% der Bevölkerung erleiden einmal in ihrem Leben einen epileptischen Anfall.
Mit modernen Medikamenten bzw. durch einen epilepsiechirurgischen Eingriff können bei optimaler Therapie ca. 70% der Betroffenen langfristig anfallsfrei werden, was einen enormen Einfluss auf die Lebensqualität der Betroffenen und Angehörigen hat.
Die Symptome und Häufigkeit der Anfälle sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Aus diesem Grund ist eine individuelle Beurteilung der Patient:innen unbedingt notwendig.
Vorurteile und Ängste abbauen
Nach wie vor werden Erkrankte aus Unwissenheit und Angst in ihrer schulischen und beruflichen Laufbahn diskriminiert – obwohl die Mehrheit der Menschen mit Epilepsie die gleiche Spannbreite an Intelligenz, Geschicklichkeit und Belastbarkeit aufweist wie andere Menschen auch.
Betroffene und ihre Familien leiden oft mehr an der sozialen Ausgrenzung als an der Krankheit selbst. Umso wichtiger scheint es, diesem Thema mit Offenheit zu begegnen, ihm Aufmerksamkeit zu widmen und Vorurteile und Ängste durch Beratung und Information abzubauen.
Wo finden Betroffene Informationen und Hilfe?
Unter www.institut-fuer-epilepsie.at gibt es unter anderem einen Leitfaden mit Tipps zur Ersten Hilfe und zu richtigem Verhalten bei einem epileptischen Anfall und jede Menge Informationen sowie Kontaktmöglichkeiten für alle Fragen rund um das Thema Epilepsie.
Kontakt und weitere Informationen:
Epilepsie im Zentrum
E-Mail:
office@eiz.at
Telefon: 0664 60 177 4107
Clown Jako unterhielt beim „Purple Day“ Groß und Klein
Information zu Epilepsiethemen am Grazer Hauptplatz
Das könnte Sie auch interessieren:
Kappa-freie Leichtketten anstatt oligoklonaler Banden?
Der Nachweis oligoklonaler Banden gilt nach wie vor als Goldstandard zur Diagnosestellung einer Multiplen Sklerose. Allerdings gewinnt auch die Detektion von freien Leichtketten immer ...
Sprache im Fokus der Diagnostik der Alzheimerdemenz
Gängige neuropsychologische Tests erfassen in der Alzheimerdiagnostik die sprachlich-kommunikativen Fähigkeiten der Betroffenen nur unzureichend. Insbesondere komplexe sprachliche ...
Resilienz und kognitive Reserve
Bereits 1998 wurde in einer Studie festgehalten, dass eine Verzögerung des Ausbruchs von Demenz um nur fünf Jahre einen Rückgang der Demenzprävalenz von 50% bewirken könnte.1 Die ...