Effektive Kombination mit Lenvatinib, Pembrolizumab und TACE
Bericht:
Dr. Ine Schmale
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Für die Behandlung des Leberzellkarzinoms (HCC) im intermediären Stadium ist die transarterielle Chemoembolisation (TACE) der Therapiestandard. Kombiniert mit einem VEGF-gerichteten Tyrosinkinaseinhibitor (TKI) und einem Immuncheckpointinhibitor (ICI) kann die TACE optimiert werden.
In der randomisierten, placebokontrollierten Phase-III-Studie LEAP-012 wurde untersucht, ob die Hinzunahme von Lenvatinib und Pembrolizumab zu einer TACE das progressionsfreie Überleben (PFS) und das Gesamtüberleben (OS), duale primäre Studienendpunkte der LEAP-012-Studie, verlängern kann. Eingeschlossen wurden HCC-Patient:innen im intermediären Stadium, für die keine kurative Therapie in Betracht kam. 480 Patient:innen wurden randomisiert, 237 erhielten Lenvatinib plus Pembrolizumab plus TACE und 241 TACE sowie Lenvatinib- und Pembrolizumab-Placebos. Aufgrund einer progredienten Erkrankung brachen 100 versus 166 Patient:innen und aufgrund von Nebenwirkungen 42 versus 12 Patient:innen die Studienmedikation ab. Mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 25,6 Monaten waren noch 50 versus 26 Patient:innen unter Therapie und 2 Betroffene hatten die Kombinationstherapie komplettiert.
Im Ergebnis wurde das PFS durch die kombinierte Therapie von median 10,0 auf 14,6 Monate signifikant verlängert (HR: 0,66; 95%-KI: 0,51–0,84; p=0,0002). Nach 12 Monaten lebten 62,2% versus 43,4% und nach 18 Monaten 39,1% versus 27,9% der Erkrankten ohne Progress. Der PFS-Vorteil wurde für nahezu alle Subgruppen bestätigt. Bezüglich des OS wurde bisher die statistische Signifikanz nicht erreicht (HR:0,80; 95%-KI: 0,57–1,11; p=0,0867). Die Kaplan-Meier-Kurven beginnen sich nach 9 Monaten zu teilen. Die 12-Monats-OS-Rate betrug 89,0% versus 83,1% und die 24-Monats-OS-Rate 74,6% versus 68,6%. Auch die OS-Subguppenanalyse bestätigte im Wesentlichen einen Therapievorteil für die kombinierte Therapie. Ein Ansprechen zeigten 46,8% versus 33,3% der Patient:innen (p=0,0005) mit einem kompletten Ansprechen bei 3,4% versus 4,1%. Die Dauer des Ansprechens lag bei 12,6 Monate versus 10,7 Monate. Die zusätzliche TKI- und ICI-Behandlung führte zu einer höheren Rate an Nebenwirkungen, die bei 8,4% versus 1,2% der Erkrankten zum Absetzen der Therapie führte.
Fazit: Die placebokontrollierte LEAP-012-Studie zeigt eine klinisch relevante und statistisch signifikante Verlängerung des PFS für HCC-Patient:innen im intermediären Stadium bei Gabe von Lenvatinib und Pembrolizumab zur TACE. Mit einem handhabbaren Nebenwirkungsprofil ist die Kombination potenziell eine neue Option für die betroffene Population.
Quelle:
Llovet J et al.: Transarterial chemoembolization (TACE) with or without lenvatinib (len) + pembrolizumab (pembro) for intermediate-stage hepatocellular carcinoma (HCC): Phase 3 LEAP-012 study. ESMO 2024, Abstr. #LBA3
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