Aktualisierte Ergebnisse für Blinatumomab bei neu diagnostizierten Patienten
Bericht:
Dr. Ine Schmale
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Die Ergebnisse der D-ALBA-Studie bestätigen die Chemotherapie-freie Induktions- und Konsolidierungsstrategie bei erwachsenen Patienten mit Ph+ ALL. Mit einer 3-jährigen Nachbeobachtungszeit wurden eine hohe molekulare Ansprechrate und gute Überlebensdaten berichtet.
Mit der Einführung von Tyrosinkinaseinhibitoren in der Behandlung der Philadelphia-positiven akuten lymphatischen Leukämie (Ph+ ALL) wurde die sehr schlechte Prognose der Patienten auf Gesamtüberlebensraten von etwa 50% verbessert. In der D-ALBA-Studie wurde der Frage nachgegangen, ob eine Chemotherapie-freie Strategie machbar und ausreichend für die Behandlung von neu diagnostizierten Ph+-ALL-Patienten ist. Dazu wurden 63 Patienten nach Steroid-Vortherapie mit Dasatinib plus Steroiden behandelt und das Ansprechen ausgewertet. Dann wurden die Patienten entsprechend ihrem Ansprechen in drei Kohorten unterteilt: komplette hämatologische und molekulare Remission, komplette hämatologische ohne molekulare Remission sowie ohne hämatologisches Ansprechen. Alle Patienten erhielten 2 Zyklen Blinatumomab. Danach wurde der Therapieerfolg bezüglich des primären Endpunkts, der Rate an molekularen Remissionen nach 2 Zyklen Blinatumomab, ausgewertet. Patienten konnten insgesamt bis maximal 5 Zyklen Blinatumomab sowie eine 6-monatige Dasatinib-Erhaltungstherapie erhalten.
Nach 2 Zyklen Blinatumomab wurde ein molekulares Ansprechen bei 60% der Patienten ermittelt. 95% der Patienten waren am Leben (OS) und 88% waren krankheitsfrei (DFS). In einem nun beim Jahreskongress der European Hematology Association (EHA) präsentierten Update der Ergebnisse der D-ALBA-Studie mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 28,81 Monaten, betrug die 36-Monats-OS-Rate 80% und die DFS-Rate 71%. Bei Patienten mit molekularem Ansprechen lag die 36-Monats-PFS-Rate bei 100% und bei nicht erreichter molekularer Remission bei 78%.
Die schlechte Prognose für Patienten mit IKZF1-plus-Genotyp wurde in der Studie bestätigt. Es wurde zudem eine geringe Rate an Transplantations-bezogener Mortalität, aber bislang keine OS-Verlängerung durch eine allogene Transplantation gesehen. Bei den wenigen Patienten mit Krankheitsrückfall wurde eine bedenklich hohe Inzidenz an Metastasen im zentralen Nervensystem berichtet.
Literatur:
Chiaretti S et al.: Updated results of the GIMEMA LAL2116, D-ALBA trial, for newly diagnosed adults with Ph+ ALL. EHA Virtual Convention 2021, Abstr. #S112
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