Isthmische Spondylolyse und Spondylo-listhese bei Kindern und Jugendlichen

Die isthmische Spondylolyse beschreibt eine Ermüdungsfraktur imBereich der Pars interarticularis. Neben genetischen Faktoren scheinen repetitive mechanische (Über-)Belastungen entscheidend bei der Entstehung des Pars-Defektes beteiligt zu sein. Bei bilateraler Spondylolyse kann es zu einer Spondylolisthese, einem Gleiten des betroffenen Wirbels gegenüber dem darunterliegenden Wirbel, kommen.

Die Prävalenz der Spondylolyse liegt bei ungefähr 6%, wobei relevante ethnische Unterschiede bestehen.1 Dies und die Tatsache, dass bei 15–70% von erstgradig Verwandten von Betroffenen ebenfalls eine Spondylolyse vorliegt, legt eine hereditäre Prädisposition für einen Pars-Defekt nahe.2,3 Knaben sind doppelt so häufig betroffen.4 Die fehlende Inzidenz der isthmischen Spondylolyse bei Neugeborenen und nicht gehfähigen Menschen und die nachgewiesenermassen erhöhte Inzidenz bei jugendlichen Leistungssportlern unterstreicht den Stellenwert der mechanischen Faktoren bei der Entstehung des Pars-Defektes.1,3,5 Mit der Evolution des aufrechten Ganges und der damit verbundenen Lordosierung der Lendenwirbelsäule (LWS) mit am stärksten ausgeprägter Lordose im Bereich der unteren LWS und des lumbosakralen Übergangs und unter Berücksichtigung der lokalen Anatomie und der Ausrichtung der Facettengelenke ist nachvollziehbar, dass die isthmische Spondylolyse in 85–95% der Fälle den 5. Lendenwirbel betrifft.6 Bei repetitiver Extension und/oder Rotation der LWS kann der Processus articularis inferior des kranial gelegenen Wirbels und der Processus articularis superior des kaudal gelegenen Wirbels im Sinne eines Nussknacker- oder Kneifzangenmechanismus auf die Pars interarticularis des betroffenen Wirbels drücken (Abb. 1). Capener hat diese mechanische Pathogenese bereits 1931 beschrieben und sie hat weiterhin Gültigkeit.7

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