CONTACT-02-Studie: Finale Ergebnisse zum Gesamtüberleben
Bericht:
Dr. Ine Schmale
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Cabozantinib plus Atezolizumab verlängern im Vergleich zu einer weiteren hormonellen Therapie das progressionsfreie Überleben (PFS) nach Versagen einer primären AR-gerichteten Therapie. Der duale primäre Endpunkt Gesamtüberleben (OS) erreichte die Signifikanzgrenze nicht.
Für Patienten mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom (mCRPC), die nach neuartiger Hormontherapie (NHT) einen Krankheitsprogress erleiden, wurde in der randomisierten Phase-III-Studie CONTACT-02 der Wechsel auf eine weitere NHT (Abirateron oder Enzalutamid) gegenüber der Kombination eines Tyrosinkinase- (TKI) mit einem Checkpoint-Inhibitor (ICI) untersucht. Eingeschlossen wurden 575 Patienten in einem Alter von median 71 Jahren und einer medianen Behandlungsdauer von 12 Monaten mit der ersten NHT. Duale primäre Endpunkte waren das PFS und das OS. Mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 14,3 Monaten zeigten die Ergebnisse zum PFS einen signifikanten Vorteil für den Wechsel des Wirkmechanismus. Die Ergebnisse der finalen OS-Analyse und aktualisierte PFS-Daten wurden beim diesjährigen ESMO mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 24,0 Monaten präsentiert.
Mit Cabozantinib plus Atezolizumab wurde ein medianes PFS von 6,3 Monaten erreicht, gegenüber 4,2 Monaten im NHT-Arm (HR: 0,65; 95%-KI: 0,50–0,84; p=0,0007). Für die Subgruppe mit Lebermetastasierung wurde das PFS-Risiko um 57% reduziert (HR: 0,43; 95%-KI: 0,27–0,68), mit Knochenmetastasierung um 33% (HR: 0,67; 95%-KI: 0,50–0,88). Die finale OS-Analyse ergab keinen signifikanten Unterschied zwischen den Kaplan-Meier-Kurven. Im Median lebten die Patienten 14,8 versus 15,0 Monate, mit einer 11%igen Reduktion des Risikos zu sterben (HR: 0,89; 95%-KI: 0,72–1,10; p=0,30). Auch bezüglich des OS profitierten Patienten mit Lebermetastasen (HR: 0,68; 95%-KI: 0,47–1,00; p=0,051) oder mit Knochenmetastasen (HR: 0,79; 95%-KI: 0,63–1,00, p=0,046) mehr von der TKI-ICI-Kombination. Eine Ursache für die fehlende Signifikanz zwischen den OS-Kurven der ITT-Population könnte sein, dass ein Drittel der Patienten im Cabozantinib-Atezolizumab-Arm als nachfolgende Therapie eine NHT erhielt. Außerdem wurden im NHT-Arm mehr Patienten (74% versus 87%) nach der Studienmedikation mit einem Taxan behandelt. Die Auswertung weiterer sekundärer Studienendpunkte zeigte eine vergleichbare Zeit bis zur Verschlechterung der Lebensqualität in beiden Studienarmen. Die Zeit bis zum Start einer Chemotherapie sowie die Zeit bis zu skelettalen Ereignissen war länger im Cabozantinib-Atezolizumab-Arm.
Fazit: Die CONTACT-02-Studie erreichte einen der primären Endpunkte, die Verlängerung des PFS. Der zweite primäre Endpunkt, die Verlängerung des OS, wies auf einen Vorteil durch Cabozantinib plus Atezolizumab hin, erreichte aber nicht die statistische Signifikanz. Für selektierte Subgruppen, insbesondere mit Leber- oder Knochenmetastasen, könnte Cabozantinib plus Atezolizumab eine Therapieoption nach Progress unter einer NHT sein.
Quelle:
Agarwal N et al.: Cabozantinib plus atezolizumab versus 2nd novel hormonal therapy (NHT) in patients with metastatic castration-resistant prostate cancer (mCRPC): Final overall survival (OS) results of the phase 3, randomized, CONTACT-02 study. ESMO 2024, Abstr. #LBA67
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