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Ein zentrales Instrument in der Betreuung von Patient:innen mit chronischen Lebererkrankungen

Die Elastografie der Leber

Die Elastografie der Leber stellt in der Hepatologie das zentrale Instrument in der Betreuung von Patient:innen mit chronischer Lebererkrankung dar. Neue Erkenntnisse geben dabei klare Handlungsempfehlungen für die klinische Praxis.

Unter Elastografie versteht man die Messung der Elastizität eines Mediums (und vice versa deren fehlender Elastizität = Steifigkeit), welche durch unterschiedliche ultraschallbasierte Verfahren erfolgen kann.1 Nach Anfängen in der Lebensmittelindustrie, wo Elastografieverfahren beispielsweise benutzt wurden, um den Reifegrad von Käse nichtinvasiv zu bestimmen,2 hat diese Methodik rasch einen Siegeszug in der Medizin angetreten und in verschiedenen Bereichen Anwendung gefunden. Speziell die Leber stellt dabei als parenchymatöses Organ, welches gut von außen mittels Ultraschall zugänglich ist, ein ideales Anwendungsgebiet dar. Hier konnten über die letzten Jahre zahlreiche Studien in verschiedenen Ätiologien und Stadien der chronischen Lebererkrankung (CLD) zeigen, dass die Elastografie (in Bezug auf die Leber als Lebersteifigkeitsmessung [LSM] bezeichnet) eine hohe Genauigkeit in der Abschätzung des Fibrosestadiums aufweist.3 Während der Fokus der LSM anfänglich auf der Abschätzung der Leberfibroseals nichtinvasiver Ersatz für die Leberbiopsie lag und die Diagnose bzw. der Ausschluss der Zirrhose als Endstadium der CLD von primärer klinischer Relevanz war, hat sich diese Ansichtsweise heute grundlegend gewandelt: Durch effektive ätiologische Therapien, wie beispielsweise bei Hepatitis C, hat man gelernt, dass Fibrose/Zirrhose und portale Hypertonie mitunter reversibel sind bzw. dass sich infolge ihrer Besserung das Risiko für Komplikationen und die Sterblichkeit reduzieren. Somit wird die CLD als ein dynamischer Zustand verstanden, welcher sowohl fortschreiten (progressive Lebererkrankung)als auch sichzurückbilden kann (regressive Lebererkrankung). Hierbei gilt es somit, nichtinvasiv das individuelle Risiko derPatient:innen abzuschätzen, um eine personalisierte Betreuung zu ermöglichen und in diesem Rahmen ätiologische oder nichtätiologische Therapien gezielt voranzutreiben.

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