Eine Übersicht über die letzten zwölf Monate

Die fünf wichtigsten Forschungsergebnisse

Die Multiple-Sklerose-Forschung ist heute so aktiv wie nie zuvor. Die fünf vielleicht wichtigsten Neuigkeiten hat Univ.-Prof. Dr. Sven Meuth, Leiter der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Düsseldorf, zusammengestellt.

In prähistorischen, menschlichen Knochenproben wurden heute bekannte MS-Risikogene verglichen. Es zeigte sich, dass das MS-Risiko vor etwa 5000 Jahren mit Völkerwanderungen aus der pontisch-kaspischen Steppe nach Europa gebracht wurde.1–4 Die MS-Gene lagen und liegen in chromosomaler Nachbarschaft zu immunologischen Genvarianten, die damals einen Selektionsvorteil durch eine bessere Immunabwehr bestimmter Erreger bedeuteten. Lebensbedingungen veränderten sich und diese vormals günstige Veranlagung für eine Überaktivierung des Immunsystems führt nun zu einer Erhöhung des MS-Risikos. Es gibt Parallelen zu einer Entwicklung in heutiger Zeit: Wahrscheinlich werden wir die aktuellen Veränderungen des Lebensstils und der Umwelt (z.B. Klima, Feinstaub) und deren Einfluss auf neurologische Krankheitsbilder erst im Verlauf verstehen.

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